Sternstunden der Musik | Michelangeli spielt Ravel

Sternstunden der Musik | Michelangeli spielt Ravel

Sternstunden der Musik | Michelangeli spielt Ravel

Ein Film von Dag Freyer & Philipp Quiring, ZDF/arte, 43 min.

Sendetermin bei ARTE: 16. März 2025 um 17:40 Uhr

Der Name Arturo Benedetti Michelangeli ist bis heute untrennbar mit dem Klavierkonzert G-Dur von Maurice Ravel verbunden. Wie Michelangeli beispielsweise die Trillerketten so artikuliert, dass die Illusion entsteht, als könne man auf der Klaviatur wie auf einem Streichinstrument von einem Ton zum nächsten hinübergleiten, ist bisher unerreicht.

Gleichzeitig ist Michelangeli ein großes Mysterium: Er war für seine zahlreichen Absagen berühmt-berüchtigt. Kleinste Unstimmigkeiten am Instrument, eine kleine Änderung des Raumklimas von Probe zu Konzert reichten aus, um eine Aufführung platzen zu lassen.

Sein Ruf, als einer der größten seiner Zunft, ist unbestritten. Pianistenlegende Krystian Zimerman erinnert sich an seinen künstlerischen Austausch mit Michelangeli. Für Pierre-Laurent Aimard ist er als Magier der Akustik eine erklärte Inspirationsquelle. Serge Celebidachi, der Sohn von Sergiu Celibidache, gewährt Einblicke in die besondere Künstlerfreundschaft der beiden Perfektionisten. Während sich Marina Baranova in Bayern auf die Suche nach Michelangelis Flügel macht, erinnert sich Cord Garben, Michelangelis Produzent, an die nicht immer einfache Zusammenarbeit. Jazzmusiker Stefano Bollani, ein Bewunderer von Michelangeli, zeigt die Inspiration Ravels durch den Jazz auf.

Anastasia Kobekina | Jetzt oder nie!

Anastasia Kobekina | Jetzt oder nie!

Anastasia Kobekina: Jetzt oder nie!

Eine Mediatheksreihe von Grete Liffers & Sophie-Caroline Danner, 4 x 25 min, WDR/BR/SWR

Ab dem 1. Februar 2025 in der ARD-Mediathek.

Trailer

Die Cellistin Anastasia Kobekina steht an einem Wendepunkt ihrer Karriere. Mit außergewöhnlichem Talent, Ehrgeiz und der Unterstützung eines Major Labels und professionellen Managements hat sie das Potenzial, zu einer der ganz großen internationalen Künstlerinnen zu werden. Doch der Weg zum Erfolg ist alles andere als einfach und der Ruhm keinesfalls garantiert.

In einer packenden vierteiligen Reihe gibt die Künstlerin einen einzigartigen und authentischen Einblick in die Herausforderungen und Höhenflüge ihrer Laufbahn. Es ist ein Blick hinter die Kulissen der kommerziellen Maschinerie, die hinter dem Erfolg eines Künstlers steckt. Wie funktioniert die perfekte Kombination aus Marketing, Social Media Kampagnen und Streaming-Diensten? Welchen Einfluss hat das Management auf den öffentlichen Erfolg, und welche Opfer muss ein junger Mensch bringen, um dem Traum vom Weltruhm näherzukommen?
Die Serie zeigt nicht nur die Musikerin auf der Bühne, sondern auch die reflektierte junge Frau abseits davon, die ihre Entscheidungen und die Herausforderungen einer Solistenkarriere hinterfragt. Sie lässt uns an ihren Höhenflügen und Selbstzweifeln teilhaben und zeigt sich dabei gleichzeitig verletzlich und mitreißend.
Anastasia Kobekina – Jetzt oder Nie!“ bietet einen faszinierenden Einblick in das Leben einer talentierten Künstlerin und die komplexe Welt der klassischen Musikindustrie.

Episode 1: Große Ziele

Anastasia Kobekina ist eine der vielversprechendsten Cellistinnen ihrer Generation. Mit ihrem technischen Können und ihrer einzigartigen Musikalität macht sie seit einigen Jahren von sich Reden. Auch Sony wurde auf sie aufmerksam und der frisch unterschriebene Vertrag mit dem Major Label markiert einen neuen Karriere-Schritt in ihrem Leben.
Die erste Folge „Große Ziele“ zeigt die Herausforderungen, die es zu meistern gilt, will man sich von der Masse abheben und in dem hart umkämpften Musikmarkt Fuß fassen. Ob bei den Studio-Aufnahmen des Debutalbums für Sony, regenerative Momente mit ihrer Massage-Therapeutin oder aufregenden Begegnungen wie mit Bryce Dessner beim Konzert der Indie-Band „The National“ – der Zuschauer erlebt eine authentische Künstlerin der neuen Generation, begleitet sie durch Höhen und Tiefen und beginnt zu verstehen: Für eine Weltkarriere ist Talent allein nicht genug.

 

 

 

Episode 2: Play The Game

Die zweite Episode widmet sich dem Aspekt der Vermarktung und der Macht der Bilder. Während Anastasia ein Foto-Shooting für ihr Debutalbum bestreitet, muss die Führungsriege von Sony internationale Partner von der Qualität der Musikerin und ihres Albums überzeugen. Dazu zählt auch, dass Anastasias Social Media Auftritt einer genauen Prüfung unterzogen wird. Denn um heute Erfolg zu haben, gilt es nicht nur die richtige musikalische Botschaft zu vermitteln, sondern auch die digitale Welt zu erobern.

 

Episode 3: Um jeden Preis

Ein Musiker muss auf die Bühne kommen und die Leute begeistern – egal was kommt. Im dritten Teil erleben wir die intensive Vorbereitung eines Konzerts, Dreharbeiten für Videos anlässlich einzelner Single-Auskopplungen und die Cellistin ganz privat im Zoom-Gespräch mit ihren Eltern. So unterschiedlich diese beiden Bereiche ihres Berufslebens scheinen, wird deutlich: der kleinste gemeinsame Nenner des Erfolgs ist Durchhalten!

 

Episode 4: Zukunft ist Jetzt!

Ein Jahr ist vergangen und das Album wird endlich veröffentlicht. Doch auch wenn ein Major Label dahintersteht, kann es nur mit Anastasias ganzem Einsatz zu einem Erfolg werden. Das bedeutet, manchmal die Zähne zusammenzubeißen, persönliche Launen in der Garderobe zu lassen und sich jederzeit von der besten Seite zu präsentieren. Wem das gelingt, dem winkt am Ende dann doch der große Erfolg: Das Debut bei den BBC Proms.

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Yuja Wang spielt und dirigiert Rhapsody in Blue

Yuja Wang spielt und dirigiert Rhapsody in Blue

Yuja Wang spielt und dirigiert Rhapsody in Blue

Eine Ko-Produktion mit UNITEL; WDR/ARTE, 94 min.

Für Yuja Wang wurde ein Traum wahr: Zum ersten Mal dirigiert sie ein Ensemble vom Klavier aus. Zusammen mit dem Mahler Chamber Orchestra spielt sie im Wiener Musikverein die populäre Rhapsody in Blue von George Gershwin und Igor Strawinskys Konzert für Klavier und Blasinstrumente.

Solistisch glänzen und gleichzeitig das Mahler Chamber Orchestra leiten – die ultimative Herausforderung für Yuja Wang im ausverkauften Wiener Musikverein. Wangs Mutter war Tänzerin, ihr Vater Perkussionist. Sie ist also mit einem Gefühl für den Körper und für die Bewegung zur Musik aufgewachsen. Beides Dinge, die essentiell sind fürs Dirigieren.

Bei George Gershwins Rhapsody in Blue glänzt zuerst Jaan Bossier an der Klarinette. Er ist Gründungsmitglied des Mahler Chamber Orchestras, heute Professor in Frankfurt und beginnt das charakteristische Glissando souverän schon beim Auftritt von Yuja Wang und übergibt dann den solistischen Staffelstab an die furiose Star-Pianistin.

Für die standing ovations bedankt sie sich im Zusammenspiel mit einer perkussiv assistierenden Gruppe von MCO-Musikern mit Arturo Márquez‘ fulminantem „Danzón Nr. 2“ in der Klaviertranskription von Leticia Gómez-Tagle beim begeisterten Wiener Publikum.

1924 wurde Igor Strawinskys Konzert für Klavier und Blasinstrumente uraufgeführt. Yuja Wang und das mco prüfen die 100 Jahre alte Komposition auf Herz und Nieren – tänzerisch, jazzig, schwelgerisch und manchmal streng mechanisch sind es die in Musik gegossenen „Roaring Twenties“.

Sternstunden der Musik | Die Wut der Nina Simone

Sternstunden der Musik | Die Wut der Nina Simone

Sternstunden der Musik | Die Wut der Nina Simone

Ein Film von Magdalena Zieba-Schwind, ZDF/arte, 43 min.

Im Jahr 1965 steht die Bürgerrechtsbewegung in den USA im Kampf gegen Rassismus und Diskriminierung vor dem Höhepunkt. Nina Simone – Jazz-Ikone und high priestess of soul – gibt ihre ersten Konzerte in Europa. In den Niederlanden präsentiert sie einem neugierigen (Fernseh-)Publikum eigene Protestlieder und Songs von Oscar Brown Jr und Charles Aznavour. Eine intensive Sternstunde über die befreiende Kraft der Musik.

Es ist ein besonderer Moment im Leben der weltberühmten Sängerin und Klavierspielerin. Sie ist gerade Mutter geworden, in Amerika hat sie sich den Protesten der Bürgerrechtsbewegung gegen den Rassismus und die Diskriminierung der schwarzen Bevölkerung angeschlossen. Sie schreibt und singt überwiegend Protestlieder und riskiert damit ihre Karriere, denn ihre Texte gelten in Amerika als unbequem, werden zum Teil sogar boykottiert. In Europa sieht sie die Chance, sich frei zu artikulieren und die Geschichten über die Unterdrückung von Schwarzen aus ihrer Heimat zu erzählen. Durch Fernsehkonzerte wie dieses erreicht sie ein Millionenpublikum.

Der Film erzählt von Simones Anfängen in der Musik, wie sie von der Klassik zum Jazz kam, und über ihren Mut und unerbittlichen Kampf für Gleichberechtigung und Freiheit. „Tomorrow ist my turn, no more doubts, no more fears“, singt Simone in einer Mischung aus Resignation und trotziger Hoffnung. Sie hofft, dass ihre Stimme Teil der Veränderung der Situation der schwarzen Bevölkerung in den USA der 1960er sein kann.

Die Pianistin Gabriela Montero und die Sängerin Angélique Kidjo erklären, wie die Musik ein Instrument des Widerstands sein kann. Jazzsängerin Lizz Wright ist bis heute in ihrem Schaffen von Nina Simone stark beeinflusst. Opernsängerin Victoria Randem erläutert, wie wichtig Nina Simone für die Generationen nach ihr war. Sie alle zeigen wie wichtig Zivilcourage, Authentizität und Emotionalität auf der Bühne sind und wie das Vermächtnis von Nina Simones bis heute nachwirkt.

Richard Strauss im Zwielicht | Der Komponist und das Dritte Reich

Richard Strauss im Zwielicht | Der Komponist und das Dritte Reich

Richard Strauss | Der Komponist und das Dritte Reich

Ein Film von Holger Preuße und Philipp Quiring, 52 min., BR/ARTE, SRF 2024

Richard Strauss ist eine Lichtgestalt bis heute. Der Komponist setzt Maßstäbe, mit seinen Opern, Liedern und Sinfonischen Dichtungen. Mit seinem magischen Klangsinn fasziniert er die Menschen. Doch dieser strahlenden Aura folgt ein dunkler Schatten. Wer ist der eine, wer der andere? Was verbindet sie? Es ist ein Leben voller Widersprüche.

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Der Film zeigt Motive und Schattierungen und offenbart die Vielschichtigkeit des Musikers und Menschen Richard Strauss. Was hat Richard Strauss angetrieben und wofür stand er tatsächlich? Zu Beginn des Dritten Reiches war Richard Strauss Präsident der Reichsmusikkammer, trat schließlich auf nachdrückliche Empfehlung des Propaganda-Ministers Joseph Goebbels vom Amt zurück, nachdem ein Brief abgefangen worden war, in dem er angab, den Präsidenten lediglich zu „mimen“. Gleichzeitig war und blieb Strauss der Beschützer des jüdischen Teils seiner Familie. Mehr als 25 Verwandte wurden jedoch von den Nationalsozialisten ermordet. Er, mittlerweile längst ein alter Mann, war machtlos.

Der Blick, der auf Strauss heute gerichtet wird, ist geschärft, wenn die Umbenennung von Straßennamen oder Parkbezeichnungen diskutiert wird. Auch wenn dies losgelöst von seiner genialen Musik geschieht, bleiben seine Widersprüche, die Uneindeutigkeiten während der NS-Zeit.