Sternstunden der Musik | Sergiu Celibidache und die Berliner Philharmoniker

Ein Film von Holger Preuße und Philipp Quiring, ZDF/ARTE, 43 min., 2023

Erst durch die Bitte des damaligen Bundespräsidenten Richard von Weizsäcker kam das Konzert 1992 zustande. Der legendäre rumänische Dirigent Sergiu Celibidache und die Berliner Philharmoniker sollten sich wieder miteinander versöhnen. Celibidache hatte das Orchester nach Ende des Zweiten Weltkrieges von 1945 bis 1954 in über 400 Konzerten geformt. Als das Orchester nach dem Tode von Wilhelm Furtwängler – dem langjährigen Chefdirigenten der Berliner Philharmoniker – nicht Sergiu Celibidache zu dessen Nachfolger bestimmte, sondern Herbert von Karajan, kam es zum Streit und schließlich zur Trennung. Celibidache zog sich tief gekränkt zurück und schlug jedes Angebot einer weiteren Zusammenarbeit aus.

Es dauerte 38 Jahre, bis Sergiu Celibidache ans Pult der Berliner Philharmoniker zurückkehrte. Es ging als sogenanntes ‚Versöhnungskonzert‘ in die Musikgeschichte ein. Celibidache hatte zur Bedingung gemacht, dass er doppelt so viele Proben wie üblich bekam. Auf dem Programm stand Anton Bruckners 7. Sinfonie. Vor den Musikern bekannte Celibidache, dass die Berliner Philharmoniker eine „determinierende Rolle“ in seinem Leben gespielt hätten und er hier seine „ersten musikalischen und menschlichen Erfahrungen“ machen durfte.

In dem Film kommen neben Proben- und Konzertausschnitten Celibidaches Sohn Serge Ioan Celebidachi, Zeitzeugen der Berliner Philharmoniker, die Hornistin des Orchesters Sarah Willis, die junge französische Dirigentin Marie Jacquot, sein letzter Dirigierschüler Rémy Ballot und der rumänische Dirigent Cristian Măcelaru zu Wort. Sie geben einen Einblick in die Persönlichkeit, die Arbeitsweise und das Musikverständnis von Sergiu Celibidache.