Sternstunden der Musik | Nikolaus Harnoncourt dirigiert Monteverdi
Ein Film von Holger Preuße und Philipp Quiring, ZDF/arte, 43 min.„L‘Orfeo“ von Claudio Monteverdi ist eine der frühesten Opern. Es ist die Geschichte von Orpheus und Eurydike, einem jungen Liebespaar, das vom Schicksal getrennt, erneut auf die Probe gestellt wird. Möglichst originalgetreu, wie zur Uraufführung mehr als 350 Jahre zuvor soll sie 1975 wieder erklingen. In Zürich auf der Bühne und später in Wien als Film-Produktion. Eine radikale Vision des österreichischen Dirigenten Nikolaus Harnoncourt, inszeniert von Star-Regisseur Jean-Pierre Ponnelle.

Harnoncourt holte das historische Klangereignis zurück. Akribisch suchte er Musikerinnen und Musiker alter Instrumente zusammen und vereinte sie zu einem Ensemble. Es gelang ihm die Oper nicht nur verständlich, sondern fesselnd erklingen zu lassen. Dramatischer, unmittelbarer, direkter als es jede Modernisierung gekonnt hätte. Harnoncourt zeigt mit seiner Historischen Aufführungspraxis, dass die scheinbar so alte, so vergangenen Musik des frühen Barock dann am klarsten zu einem heutigen Publikum spricht, wenn man sie mit den Instrumenten, den Spieltechniken und im Bewusstsein der künstlerischen Absichten der Zeit ihrer Entstehung zum Klingen bringt.


Ponnelle, der schon in jungen Jahren Bühnenbilder für Monteverdi-Opern entwirft, verwandelt die Welt des Orpheus-Mythos in ein wildromantisch bis düsteres Schlaraffenland mit antiken Anspielungen. Opulente Kostüme treffen auf eine lebendig szenische Umsetzung und ein Spiel voller Leidenschaft.
Herausragende Sängerinnen und Sänger wie Anna-Lucia Richter, Rolando Villazón, Elsa Benoit und Äneas Humm sowie Nikolaus Harnoncourts Sohn Philipp kommentieren die legendäre Inszenierung von vor 50 Jahren.

